Fresh lilaced moorland fields

Tuesday, 29. April 2008

Nachtrag zu Tempelhof

Filed under: Splitter — slaudamus @ 21:56

Die Schlacht ist geschlagen und wie immer fühlen sich alle als Sieger. Das amtliche Ergebnis und was sonst so gesagt wurde.

Haupthalle Flughafen Berlin-Tempelhof

Ach ja, fast vergessen. Hier kann man die Spielregeln nachlesen. Da steht in §36 Ergebnis des Volksentscheids, Absatz 1: Ein Gesetzentwurf oder ein sonstiger Beschlussentwurf ist durch Volksentscheid angenommen, wenn die Mehrheit der Teilnehmer und Teilnehmerinnen und zugleich mindestens ein Viertel der Stimmberechtigten zustimmt.

Thursday, 13. December 2007

Subversive Elemente

Filed under: Splitter — slaudamus @ 02:42

Freuden, die einem auf dem Weg zur Arbeit begegnen. Die deutsche Atom-Lobby wirbt wieder fleißig für ihre “umweltfreundlichen” Kraftwerke. Kein Kohlendioxid sondern nur Strahlenmüll, der je nach Isotop auch mal eine Halbwertszeit von einigen zehntausend Jahren hat und für den es bis heute keine geeignete Endlagerstätte gibt. Und dann dieses.

U-Bahnhof Alexanderplatz

Haben sich doch subversive Elemente erlaubt Blinky aus den Simpsons auf das Plakat zu kleben. Diesen kleinen, süßen, dreiäugigen Fisch aus den verstrahlten Gewässern von Mr. Burns Atomkraftwerk.

U-Bahnhof Alexanderplatz

Besser kann man diesen lobbyistischen Volksverdummungsfeldzug nicht kommentieren und konterkarieren. Ich habe mich zum Befremden einiger Mitreisender laut lachend daran erfreut und dieses wunderbare Machwerk für euch dokumentiert.

Wednesday, 17. October 2007

Gestern und morgen?

Filed under: Splitter — slaudamus @ 19:39

Heute habe ich meine Mittagspause mal dazu genutzt mir bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die dort vorhandenen Stadtmodelle anzuschauen. Wo außer auf dem Fernsehturm hat man schon mal die Gelegenheit sich Berlin von oben anzuschauen. Es gibt dort ein Modell, daß die Berliner Innenstadt von 1989 zeigt.

Platz der Republik

Hier kann man sich wunderbar den Platz der Republik mit dazugehörigem Palast und dem noch vorhandenen Außenministerium der DDR anschauen. Hinter dem Dom erkennt man auch noch das Hotel dessen Namen ich schon vergessen habe. Heute steht dort das Radisson .

Es gibt aber auch ein Modell in dem die bereits bestehenden Planungen eingearbeitet wurden. Hier kann man z.B. den Siegerentwurf von Hans Kollhoff von 1993 für die Umgestaltung des Alexanderplatzes in all seiner “Pracht” bewundern.

Berlin-Alexanderplatz

Glücklicherweise hat sich bis jetzt immer noch kein Investor gefunden, der auch nur eines der Hochhäuser bauen möchte. Mein Tipp war schon 1993, daß maximal zwei der Hochhäuser gebaut werden und man in etwa 30 Jahren einen neuen Wettbewerb macht. Dieser wird zur Aufgabe haben den halbgebauten Entwurf von Peter Behrens (Alexanderhaus und Berolinahaus) mit dem dann nicht einmal halbgebauten Entwurf von Herrn Kollhoff zu verbinden.

Die Modelle findet man Am Köllnischen Park 3 im Foyer. Dort können sie von Montag bis Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr bewundert werden. Es lohnt sich.

Mehr findet man hier: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/stadtmodelle/index.shtml

Thursday, 26. July 2007

Die Atomstromindustrie schlägt zurück

Filed under: Splitter — slaudamus @ 21:07

So oder so ähnlich (Foto nachgestellt) sah es gestern Abend von 20:57 Uhr bis 21:52 Uhr rund um die Proskauer Straße aus.

Dunkelheit

Ich saß an meinem Computer und schrieb eine E-Mail als die Schreibtischlampe flackerte und ich beherzt nach der Glühbirne griff, um diese fester zu ziehen. Dann war war es dunkel und sehr still. Der erste Gedanke: Mist, die Sicherung. Komisch. Sicherungen sehen alle ok aus. Also dann mal ein Blick aus dem Fenster werfen. Kein Licht. Nirgends im Haus.

So sieht es also aus, wenn die Atomstromindustrie Rache nimmt. Aber wieso gerade bei uns? Da fiel es mir wieder ein. Na klar, die Ergebnisse der letzen Bundestagswahl 2005 hier im Viertel. Wahlbezirk 506. SPD 37,5%, Grüne 26,3%, Linke 19,5% aber die sind ja alle gegen Atomstrom. Bleiben also CDU 8,7% und FDP 2,7% für Atomstrom. Die 2,5% APPD-Wähler sind sowieso gegen alles.

Na, werden die sich bei Vattenfall & EON gesagt haben. Den ganzen Müslis und Ökofaschisten zeigen wir jetzt mal, was eine Harke ist. So sieht es aus, wenn wir Krümmel und Brokdorf stilllegen müssen. Gewöhnt euch schon mal dran.

Anscheinend wird es also höchste Zeit, um sich mal mit Ökostromanbietern zu beschäftigen. So eine Stunde ohne Internet, das war schon beänstigend.

PS: Ich weiß natürlich, daß das eine mit dem anderen nichts zu tun hat, aber darüber nachdenken kann man ja trotzdem mal.

Tuesday, 26. June 2007

Über Bäume, Junkfood und ein gallisches Dorf

Filed under: Splitter — slaudamus @ 20:58

Irgendwie ist er ja süß, der Kreuzberger. Diese liebenswerte Renitenz gegen Veränderungen in seiner Nische hat er förmlich mit der Muttermilch aufgesogen. Und jetzt kommt es gleich ganz dicke und das zumindestens teilweise im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht nur, daß eine amerikanische Fastfoodkette plant ein Restaurant im bisher junkfoodfreien Stadtteil zu bauen. Nein, jetzt sollen auch noch Bäume am Landwehrkanal gefällt werden. McDonalds – Bäume fällen. Da schrillen bei allen bürgerbewegten Alternativen natürlich die Alarmglocken.

Landwehrkanal

Flugs wurden also zwei Bürgerinitiativen gegründet mit dem Ziele der Verhinderung von beidem. Vielleicht werde ich ja alt und konservativ, aber ich halte beide Bürgerinitiativen für Schwachsinn. Aber arbeiten wir das der Reihe nach ab.

  1. Ein Hauptargument gegen das Fastfoodrestaurant ist die ungesunde Kost, die dort angeboten wird und das bei drei Schulen im näheren Einzugsbereich. Ich meine, wenn die genausoviel Zeit in die Erziehung ihrer Kinder gesteckt haben wie gegen das Kämpfen gegen Windmühlen, dann wird der Laden sich nicht lange halten. Solche Läden handeln nämlich nach dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit. Ob Döner, Falafel, Schawarma & Co. auf Dauer eine ausgewogenere Ernährung sind, möchte ich bezweifeln.
  2. Wann habe ich dieses Bild zum letzten Mal gesehen. Leute die auf Bäume klettern, um diese vor dem Gefälltwerden zu beschützen. So gesehen bei meiner Morgenlektüre vor wenigen Tagen. Ok, nur eine rhetorische Frage. Ich weiß es natürlich. Es war Julia Butterfly Hill. Diese hat in einem kleinen Baumhaus auf einem etwa sechshundertjährigen Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens) über zwei Jahre gewohnt. Damals ging es darum, einen der noch wenigen vorhandenen Küstenurwälder der Vereinigten Staaten gegen das Profitinteresse eines Holzkonzernes zu verteidigen. Und worum geht es am Landwehrkanal? Vor einiger Zeit ist an einer Stelle die Uferbegrenzung abgesackt, weil diese vermutlich durch den Schiffsverkehr unterspült war. Nun haben Untersuchungen ergeben, daß dies noch an mehreren anderen Stellen der Fall ist und einige nahe am Wasser stehende Bäume drohen in den Kanal zu stürzen. Das Wasser- und Schifffahrtsamt würde deshalb gerne vorsorglich etwa 200 Bäume fällen. Über die Anzahl kann man diskutieren und daß die Uferböschungen saniert werden müssen, ist auch klar. Aber ich finde, man kann es auch übertreiben. Ich freue mich auf den Tag, wo bei der Sanierung mit der Pressluftramme Spundwände vor die alten Begrenzungsmauern getrieben werden. Das ist nicht leise. Aber wahrscheinlich wird man das tun, was man in Kreuzberg immer tut. Eine Bürgeninitiative dagegen gründen.
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